Dry Oilskin ist momentan der absolute Renner und man sieht ihn überall zu tollen Taschen, Rucksäcken und Täschchen verarbeitet. Auch ich kam nicht um dieses tolle Material herum, darum erkläre ich es zu meinem Liebling des Monats März ’19.
Bereits vor ein paar Jahren habe ich zum ersten Mal von dem Material Oilskin gehört und war direkt begeistert von der Optik. Damals gab es allerdings nur das sichtbar gewachste Oilskin und ich hatte immer ein bisschen die Befürchtung, dass ich mir damit vielleicht die Maschine versauen könnte… Darum liegt es noch immer unangetastet im Schrank 😛
Dann habe ich letztes Jahr das erste Mal von Dry Oilskin gehört und musste es sofort haben – natürlich direkt in mehreren Farben 😀
Meinen ersten Dry Oilskin habe ich bei (Werbung) Elsbeth & Ich erworben. Ich hätte nie gedacht, dass ich mal fast 30€ pro Meter für einen Stoff ausgebe, aber ich wollte ihn unbedingt testen. Und wie es meistens so kommt, steht dieser Dry Oilskin noch immer unberührt in der Ecke 😛 Vielleicht war es Respekt vor dem teuren Material oder es fehlte einfach das passende Projekt?!
Aus den Augen aus dem Sinn, entdeckte ich vor einiger Zeit, dass es nun auch bei (Werbung) kleinkariert Stoffversand den Dry Oilskin gibt und dazu noch in neuen, coolen Farben (z.B. in Currygelb). 😀 Also hab ich auch hier direkt ein wenig davon gekauft und mir fest vorgenommen, dass dieser nicht so lange auf seinen Einsatz warten sollte. Darum habe ich ihn direkt zu diesem süßen Täschchen, nach meinem FreeBook KUORI verarbeitet.
Was genau ist Dry Oilskin?
Bei Dry Oilskin handelt es sich eigentlich um beschichtete Baumwolle, allerdings spürt und sieht man die Beschichtung kaum und trotzdem ist der Stoff wasserabweisend. Die Beschichtung ist eine Art Wachs, die den Stoff durch und durch beschichtet, darum können auch beide Seiten des Stoffes als rechte Stoffseite verwendet werden. Als „Markenzeichen“ dieses Stoffes gilt z.B. auch die „knittrige“ Optik, die einen Used-Look verleiht.
Bei einigen Anbietern gibt es den Dry Oilskin mittlerweile in 2 Arten: light und heavy. Der Unterschied hierbei ist die „Stoffbasis“, denn beim light Oilskin wurde normaler Baumwollstoff verwendet und beim heavy Oilskin wurde Canvas als Grundlage verwendet. Diese verschiedenen Variante gibt es z.B. bei (Werbung) Snaply Nähkram (hier heißt es allerdings Fox Oilskin). Für meinen ROANO-Rucksack habe ich hier das grüne Dry Oilskin light von Snaply verwendet. Dazu ein gemustertes Wachstuch von (Werbung) kleinkariert und das tolle Kunstleder stammt von (Werbung) Käthe Meier.
Dry Oilskin verarbeiten
Dieses Material lässt sich wirklich wunderbar verarbeiten. Es ist nicht zu dick und nicht zu dünn, es franst kaum aus und benötigt keinen speziellen Nähfuß. Man kann Dry Oilskin also mit einer ganz normalen Nähmaschine vernähen. Zum Nähen kann man eine normale 80er (oder bei dickeren Lagen eine 90er) Universalnadel verwenden. Es sollte mit einem nicht zu kleinen Stich genäht werden.
Einen kleinen Nachteil hat das Dry Oilskin: Wenn man eine Naht auftrennen muss, bleiben die Löcher sichtbar! Also lieber nicht auftrennen 😉 Das ist auch einer der Gründe, warum dieser Stoff mit Stoffklammer anstatt Stecknadeln fixiert werden sollte (also so wie Kunstleder oder andere beschichtete Stoffe auch). Du darfst höchstens innerhalb der Nahtzugabe mit Nadeln stecken.
Ein weiterer „Mangel“ ist, dass vor allem auf dem dunklen Dry Oilskin gerne Fussel und Staub hängen bleiben. Das finde ich etwas unschön. Bei den helleren ist das nicht so sichtbar, aber bei dem Dunkelblau sieht man es ziemlich deutlich. Vielleicht legt sich das aber auch nach längerer Benutzung?!
Wie ist das jetzt mit dem Bügeln?
Hierbei gibt es verschiedene Ansichten. Die einen sagen: Bloß nicht bügeln! Weil man damit die Beschichtung „herausbügelt“. Was irgendwie auch nachvollziehbar ist. Andere sagen wiederum man kann es auf niedriger Stufe bügeln. Mir ist es bei einem so teuren Stoff dann aber doch etwas zu „riskant“ und ich verzichte auf das Bügeln.
Der Dry Oilskin bringt aber auch von sich aus schon etwas mehr Stand mit, sodass er nicht unbedingt verstärkt werden muss. Und muss man doch mal Vlies verwenden, dann kann man dieses aber einfach auch annähen (so wie ich hier bei meinem ROANO am Rücken oder auch die Träger gemacht habe). Die wunderschönen Spannschnallen aus Metall in Gunmetal-Optik stammen übrigens von (Werbung) Lililly und es gibt sie noch in Silber, Gold, Kupfer und Altmessing.
Liebling des Monats
Alles in allem finde ich Dry Oilskin ein tolles Material, das sich gut verarbeiten lässt und mal eine schöne Alternative zu Wachstuch und Co. ist. Darum ist es mein Liebling des Monats März ’19. Es wird bestimmt noch öfter zum Einsatz kommen, denn mittlerweile hat sich noch die ein oder andere Farbe dazu gesellt 😉